Gedenkfeier zum Holocaust
Am 20. März 2025 fand in der Aula der EKS eine besondere Gedenkfeier unter dem Titel „Gegen das Vergessen“ statt. Anlass war der 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, ein bedeutendes historisches Ereignis, das uns die Verantwortung des Erinnerns und Mahnens vor Augen führt.
Organisiert und durchgeführt wurde die Veranstaltung von den Vorbereitungskursen des Jahrgangs 10, die sich intensiv mit der Geschichte des Holocaust auseinandergesetzt und den Ort des Geschehens erst kürzlich selbst besucht haben.
Nach einer einleitenden Eröffnungsrede folgten verschiedene Beiträge zu den Themen Antisemitismus, die Entstehung von Auschwitz und die Schicksale der Überlebenden. Ein besonders bewegender Moment waren die Geschichten dreier Holocaust-Überlebender. Besonders eindrucksvoll und emotional war die Geschichte von Eva Mozes Kor, einer der Überlebenden von Auschwitz.
Eva und ihre Zwillingsschwester Miriam wurden als Kinder mit ihrer Familie nach Auschwitz deportiert. Dort wurden sie Opfer der grausamen Menschenversuche von Dr. Josef Mengele. Während ihre Eltern und älteren Geschwister ermordet wurden, überlebten Eva und Miriam als Teil von Mengeles berüchtigten Zwillingsstudien. Trotz des unfassbaren Leids entschied sich Eva Mozes Kor Jahre später, den Tätern zu vergeben – nicht, um sie zu entschuldigen, sondern um sich selbst von Hass und Schmerz zu befreien. Ihre Geschichte verdeutlicht, wie Erinnerung und Versöhnung Hand in Hand gehen können und welch immense Kraft im Vergeben liegt.
Die Schülerinnen und Schüler präsentierten ihre Erkenntnisse eindrucksvoll und sensibilisierten die Zuhörerschaft für die Bedeutung des Erinnerns. Ein besonderer Programmpunkt war die Reflexion über die Studienfahrt zu Gedenkstätten, bei der einige ihre persönlichen Eindrücke und Erfahrungen schilderten. Ihre Berichte vermittelten eindringlich, warum es so wichtig ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Schweigeminute, gefolgt von den Schlussworten. Ein Zitat der Auschwitz-Überlebenden Eva Szepesi fasste die Botschaft der Gedenkfeier treffend zusammen: „Die Shoah begann nicht mit Auschwitz. Sie begann mit Worten. Sie begann mit dem Schweigen und dem Wegschauen der Gesellschaft.“ Die Gedenkfeier erinnerte uns eindrücklich daran, dass Erinnern nicht nur Vergangenheitsbewältigung ist, sondern auch ein Auftrag für die Zukunft.
