Schüler der EKS in 800 Meter Teufe
„denn den Bergmann interessiert nicht die Tiefe, sondern die Teufe“, erklärte Steiger Andreas Enders den Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs 8 der Erich Kästner Schule, die gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern ihres Jahrgansteams das Erlebnis Bergwerk Merkers besuchten.
Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung hieß es Schutzhelme auf und ab in den Förderkorb, der die Achtklässler in 90 Sekunden in 500 Meter Teufe brachte. Dort standen schon Lkw-artige Fahrzeuge bereit, auf denen die Jugendlichen die nächsten drei Stunden durch das Bergwerklabyrinth fahren sollten. Eine erlebnisreiche Tour begann, denn die sehr enge und kurvige Wegstrecke erinnerte die begeisterten Jugendlichen eher an eine Achterbahnfahrt, als an eine gewöhnliche Autofahrt.
Beim ersten Stopp wurde den Schülerinnen und Schülern ein kurzer Film über den Ablauf einer Sprengung zur Salzgewinnung präsentiert. Besonders beeindruckt waren sie von der gigantischen Größe der Bohrer, welche für die Vorbereitung einer Sprengung benötigt werden.
Ein besonderes Highlight der Führung bekamen die Jugendlichen schon während des zweiten Stopps zu Gesicht, nämlich die weltweit einmalige Salzkristallgrotte, die sich in 800 Meter Teufe, dem tiefsten Punkt der Befahrung, befindet. Die Achtklässler waren fasziniert von der Schönheit der bis zu einem Meter großen würfelförmigen Kristalle, die vor über 50 Millionen Jahren entstanden sind. Bunte Lichteffekte und eine akustische Untermalung trugen ergänzend zu einer ganz besonderen Atmosphäre in der Grotte bei.
Die Schülerinnen und Schüler konnten sich an der tiefsten Bar der Welt, der „Kristallbar“, noch schnell mit einem Snack und Kaltgetränk stärken, bevor es weiter ging zum dritten Stopp, dem Bergwerksmuseum. In einem Rundgang durch das Museum wurden den Achtklässlern unterschiedliche Arbeitsgeräte aus der Geschichte des Salzbergbaus gezeigt und erklärt. Ebenso konnten Bergbaugroßgeräte angefasst und bestaunt werden.
Vierter Stopp der Tour war der ehemalige Großbunker des Salzbergwerks, der heute als Konzertsaal genutzt wird. Die atemberaubende Akustik wurde den Jugendlichen mit Musik, begleitet von einer eindrucksvollen Lasershow, vorgeführt. Der gesamte Jahrgang war von dieser Station hellauf begeistert. „Hier würde ich gern mal Schlagzeug spielen!“, so eine Schülerin der Klasse 8d.
Beim fünften und letzten Stopp lernten die Schülerinnen und Schüler den historischen Goldraum kennen. Hier erfuhren die Jugendlichen, dass die Nationalsozialisten gegen Ende des zweiten Weltkrieges unzählige Kunstgegenstände sowie Goldbarren und Bargeld einlagerten, um sie vor den alliierten Streitmächten zu verstecken. Der Schatz wurde jedoch sehr schnell von den amerikanischen Truppen gefunden und konfisziert.
Der Ausflug in das Bergwerk war eine rundum gelungene Veranstaltung und bereitete dem gesamten Jahrgang riesigen Spaß. Ein Schüler kommentierte das Erlebte während der Heimfahrt mit den Worten: „Da unten war eine Atmosphäre, als ob es kein Corona gäbe.“