Jüdisches Leben in Kassel

Die beiden Vorbereitungskurse zur Studienfahrt Auschwitz fuhren nach Kassel, um dort die Spuren jüdischen Lebens zu erkunden. Ausgangspunkt der Exkursion war das Sara Nussbaum Zentrum für Jüdisches Leben. Dort wurden die Zehntklässlerinnen und Zehntklässler von der Leiterin des Zentrums, Elena Padva, begrüßt. Von ihr erhielten die Schülerinnen und Schüler einen hautnahen Einblick in die jüdische Kultur und Tradition. Besonders bewegend waren ihre eigenen Erfahrungen seit der erneuten Eskalation des Nahost-Konflikts, da sie als Jüdin seither selbst Drohungen erhalte und auch auf Polizeischutz angewiesen sei. Das zeige, dass Antisemitismus nach wie vor ein großes gesellschaftliches Problem darstelle.

Anschließend begaben sich die Lernenden rund um den Kasseler Königsplatz auf einen Audiowalk. Hier ging es um die Geschichte von zwei Kindheitsfreunden, Fritz und Elisabeth, die sich durch den Antisemitismus im Zweiten Weltkrieg immer weiter auseinanderlebten. Ihre unterschiedliche politische Ausrichtung sorgte dafür, dass ihre Freundschaft in die Brüche ging und aus Freunden schließlich Feinde wurden. Durch den Audiowalk und den Dialog der Freunde konnte man die Veränderungen durch den Zweiten Weltkrieg nachempfinden und mit den Opfern des Holocausts mitfühlen.

Zuletzt besuchten die Kurse die Sonderausstellung „1943: Luftangriff auf Kassel“ im Stadtmuseum Kassel. Durch die Führung der Museumspädagogen konnten sie auch hier einen Einblick in die Zeit des Krieges gewinnen. Bilder, Gegenstände, Uniformen und auch der Nachbau eines Luftschutzbunkers vermittelten ein authentisches Bild der damaligen Zeit. Die Exkursion diente der Vorbereitung auf die bevorstehende Studienfahrt nach Auschwitz und führte den Schülerinnen und Schülern die Entwicklung, den Alltag und die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges vor Augen.

Jüdisches Leben in Kassel
Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10 im Stadtmuseum Kassel