Jahrgang 7 der EKS „im Mittelalter“
Die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 7 unternahmen eine Exkursion nach Steinrode, um das Thema „Mittelalter“ im Fach Gesellschaftslehre auch einmal von seiner praktischen Seite zu erfahren. Dort, tief im Kaufunger Wald, befindet sich ein Mittelalterdorf, in dem man die naturgebundene Lebensweise unserer Vorfahren selbst erleben kann. Geleitet wird dieses Projekt vom Förderverein für Umweltbildung und Waldpädagogik an Schulen e.V. – „Libellula“. Allerdings besuchen Schülerinnen und Schüler hier nicht ein bereits rekonstruiertes Dorf, sondern sie helfen beim Aufbau eines solchen aktiv mit. Die Rohstoffe dazu werden der Umgebung entnommen. So sollen sie erfahren, wie mühsam das mittelalterliche Leben vor 900 Jahren war, in dem der Nahrungserwerb und die Sicherung der Überlebenschancen im Mittelpunkt standen. Dazu war die Mitarbeit aller Dorfbewohner unbedingt erforderlich.
Zu Beginn des Ausfluges stromerten die Jugendlichen interessiert durch das mit einem hohen Holzzaun gesicherte Dorf und inspizierten die kleinen, seit 2004 von diversen Schulklassen gebauten Mittelalterhäuschen, wie z.B. Schmiede oder Töpferei. Die Siebtklässler gingen auf die Suche nach dem Weg, den eine vorige Klasse der EKS mit Steinen aus dem nahegelegenen Steinbruch „gepflastert“ hatte, und wurden erfreut fündig.
Nach der Begrüßung durch unsere Waldpädagogin Nelli Lamm und ihre Mitarbeiter wurden vier Arbeitsgruppen eingeteilt, und schon bald herrschte geschäftiges Treiben.
Eine Gruppe zog mit Handwagen und Schaufeln los, um aus der weit entfernten Grube im Wald Sand zu holen, welcher u.a. für den Bau der Fachwerkhäuschen benötigt wird. Die Kochgruppe erhielt den Auftrag, das Mittagessen (für 45 Personen!) zuzubereiten und war für die nächsten zwei Stunden mit Schälen, Schnippeln, Kneten, Rühren etc. beschäftigt. Dabei durfte sie die Feuerstelle nicht aus den Augen lassen, die regelmäßig mit Holz gefüttert werden musste. Eine weitere Gruppe kümmerte sich um die Herstellung von Lehmbausteinen. Aus der Lehmgrube wurde das Material mit Spaten gestochen, mit Sand, etwas Wasser und zerkleinertem Stroh vermischt, fachgerecht geformt und zum Trocknen ins Dorf transportiert. Eine besondere Herausforderung bei dieser Arbeit war die Vermischung der Zutaten. Mit bloßen Füßen mussten die Materialien in einem Zuber zu einem geschmeidigen Brei zerstampft werden. Die letzte Gruppe widmete sich dem Kräutergarten, der dringend von Unkraut befreit werden musste. Natürlich erfolgte eine Einweisung, u.a. durch Geruchsproben der Gartenkräuter, damit die Gartenarbeiter die guten von den schlechten Pflanzen unterscheiden konnten.
Pünktlich zur Mittagszeit kam die „Sandgruppe“ mit ihrem gefüllten Handwagen ins Dorf, gerade als die ersten Flammküchlein der Kochgruppe im großen Lehmbackofen fertig wurden. Die Arbeit hatte alle hungrig gemacht. Immer wieder stellten sich die Schülerinnen und Schüler an und warteten auf Nachschub aus dem Ofen. Während der Nachtisch (Pfirsichquark) vertilgt wurde, setzte der Regen ein. An ein Weiterarbeiten im Freien war nicht zu denken, sodass unser Betreuerteam die Jugendlichen in den Handwerkerhäuschen beschäftigte. Einige arbeiteten mit Ton, andere mit Holz, wieder andere webten Armbändchen.
Bei der Verabschiedung erhielten unsere Siebtklässler ein dickes Lob von Frau Lamm und den Gruppenbetreuern wegen ihres tadellosen, kooperativen Verhaltens und ihrer fleißigen Arbeit.