Erinnerungen an Auschwitz: Studienfahrt der Jahrgangstufe 10

Insgesamt 35 Schülerinnen und Schüler begaben sich Mitte März auf eine eindrückliche und ergreifende Reise nach Auschwitz: eine Studienfahrt, die die Herzen berührte und die Geschichte lebendig machte. Diese bewegende Reise erstrecke sich über fünf Tage und führte die zwei Vorbereitungskurse unter der Leitung von Anita Moor und Markus Kaufmann durch die düsteren Pfade der Geschichte.

Nach einer langen Anreise erreichte die Gruppe die internationale Begegnungsstätte im polnischen Oświęcim, wo sie die folgenden Tage untergebracht waren. Nach dem Abendessen folgte schon gleich der erste Programmpunkt: ein Film zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, der die Schülerinnen und Schüler auf die grausamen Eindrücke der kommenden Tage vorbereitete. Das Programm beinhaltete zunächst eine Führung durch das Stammlager Auschwitz I. Um auf das Gelände zu gelangen, durchliefen die Gruppen einen langen Tunnel, begleitet von Namen der Opfer, die durch die Lautsprecher erklangen. Merkbar zu spüren war, dass die Stimmung deutlich umgeschwungen ist. Die Gespräche wurden eingestellt, es herrschte eine konzentrierte Stimmung, die Gruppe tauchte ein in die Vergangenheit. Während der Führung erhielten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in die Lebensbedingungen der Häftlinge und die grausame Behandlung durch die Lagerleitung. Sie sahen in der Ausstellung auch persönliche Gegenstände und zahlreiche Fotos der Häftlinge, an denen man erkennen konnte, dass sich hinter jedem Namen ein einzelnes persönliches Schicksal verbirgt. Am folgenden Tag besichtigte die Gruppe das Vernichtungslager Auschwitz Birkenau. Ausgangspunkt bildete der Wachturm am Lagereingang, von dem aus das komplette Gelände und auch das Eisenbahnschienennetz sichtbar war. Erst hier konnten sich viele der Schülerinnen und Schüler ein Bild des Ausmaßes machen und die Dimensionen des Lagers begreifen. Auch dort konnten sie das Gelände hautnah erleben. Sie konnten Baracken, Überreste der Krematorien und des Effektenlagers besichtigen. Am gleichen Nachmittag besuchten sie die Kunstausstellung eines ehemaligen Häftlings in Harmęże. Marian Kołodziej, mit der Häftlingsnummer 432, wurde mit den ersten Transporten nach Auschwitz deportiert. Er wurde 1945 nach Mauthausen evakuiert und dort befreit.  Nach langem Schweigen und Verdrängen verarbeitete er kurz vor seinem Tod seine Erlebnisse und Erinnerungen an den Ort des Grauens. In sehr eindrücklicher und einzigartiger Weise konnten sich die Schülerinnen und Schüler so ein sehr persönliches und ergreifendes Bild von den Gräueltaten, dem Schrecken und dem Tod in Ausschwitz machen.

Um all die Eindrücke und Erlebnisse besser verarbeiten zu können, fuhr die Gruppe am letzten Tag nach Krakau. Hier standen vor allem historische Rundgänge, Sightseeing und Shopping auf dem Plan. Die Gruppe verabschiedete sich kurz vor ihrer Rückfahrt von Auschwitz mit einer Gedenkfeier an den Gleisen zu Auschwitz Birkenau. Hier wurden persönliche Gedanken und Gebete formuliert, Blumen niedergelegt und eine Schweigeminute abgehalten. Der Austausch mit den Schülerinnen und Schüler zu Hause ergab ein deutliches Resümee: „Wir empfehlen die Studienfahrt weiter, da man eine bessere Vorstellung hat, was passiert ist. Man war vor Ort, hat alles mit seinen eigenen Augen gesehen und nachempfinden können. Dieses Gefühl kann kein Unterricht vermitteln, welches wir dort mitnehmen konnten“, so der Schulsprecher Nosa Borda.

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