Ein Tag im Mittelalter
Die Klassen 7b und 7c von Frau Brede und Herrn Zosel begaben sich am 8. Februar im Rahmen des Klassentages in die Welt des Mittelalters. Bei frostigen Temperaturen begann die Fahrt in Begleitung von Frau Moor und Frau Oostendorp mit einem Bus vom Parkstadion aus Richtung Hann. Münden. In idyllischer Lage liegt das mittelalterliche Dorf Steinrode im Kaufunger Wald. Die Anspannung der beiden Klassen war deutlich zu spüren, als sie zunächst hinter dem Palisadenzaun warten mussten. Was verbirgt sich wohl hinter der Holzwand?
Durch das Eingangsportal mit Wachturm und schmaler Holztür betraten die 45 Schülerinnen und Schüler das mittelalterliche Dorf, dessen kleine Häuser aus Holz und Lehm stilecht erbaut wurden. Im Vogthaus, auf Holzbänken und Tierfellen, begrüßten die Ehrenamtlichen des Vereins Libellula (Förderverein für Umweltbildung und Waldpädagogik an Schulen) die Tagesgäste und führten in das Konzept des Dorfes ein. Der Tonfall zeigte bereits, im Mittelalter wehte ein rauer Wind. Die Vögtin des Dorfes stellte den Tagesplan vor, der einige Arbeiten rund um das Dorfleben vorsah. So musste schon frühzeitig mit der Zubereitung des Mittagessens begonnen werden, damit gegen halb eins alle hungrigen Mägen mit warmer Gemüsesuppe gestärkt werden konnten. Der erste Trupp marschierte zum benachbarten Waldpädagogikzentrum, um mehrere Kanister mit Wasser zu holen. Schließlich gab es im Mittelalter kein fließendes Wasser aus der Leitung. Zur Erleichterung der Schülerinnen und Schüler wurde zumindest bei den Toilettenanlagen auf den Mittelalterstil verzichtet, sodass die Anlage des Waldpädagogikzentrums genutzt werden konnten.
Die Aufteilung in fünf Gruppen erfolgte schnell und alle begannen mit den ihnen zugeteilten Arbeiten. Die Küchengruppe schälte und schnitt das Gemüse, dass die Grundlage des Mittagessens darstellte. Beim Sägen wurde das bereits vorhandene Holz in passende Stücke gesägt, um damit die Feuer und Öfen zu bestücken. Die Schnitzgruppe stellte Kreisel und Quirle her. Beim Weben entstanden schöne Armbänder und ein weiteres Feuer sorgte dafür, dass aus Kerzenresten und Dosen neue Kerzen hergestellt wurden, deren Erlös an die Ukraine gespendet wird. Nach drei Stunden ungewohnter körperlicher Arbeit waren alle hungrig und freuten sich auf die Suppe. Auch der Tee zum Nachmittag sorgte für Freude und war heiß begehrt. Die letzten Stunden arbeitete jeder noch einmal an einer anderen Station und pünktlich um 15:00 Uhr waren alle Taschen geschultert, das Vogthaus gekehrt und der Bus bereit zur Abfahrt.
Der Tag im Mittelalterdorf wird bestimmt noch einige Zeit in Erinnerung bleiben und bietet eine gute Grundlage für die anschließende GL-Einheit, in der wir uns mit diesem Zeitalter beschäftigen werden. Auch die Vorfreude der anderen beiden Klassen stieg durch den anschließenden regen Austausch, die im März das Mittelalterdorf besuchen werden.