Besuch der Gedenkstätte Breitenau
Der Jahrgang 9 der EKS besuchte die Gedenkstätte Breitenau in Guxhagen bei Kassel. In einem Einführungsfilm lernten die Schülerinnen und Schüler die abwechslungsreiche Geschichte des ehemaligen Benediktinerklosters kennen. Neben einer Besserungsanstalt für „arbeitsscheue“ Menschen und „verwahrloste“ Jugendliche waren hier während des Nationalsozialismus zusätzlich zwei Lager eingerichtet worden, das KZ Breitenau 1933-1934 und das Arbeitserziehungslager Breitenau 1940-1945. Während einer Führung konnten die Neuntklässler den Appellplatz, den Duschraum und die Straf- und Isolierzellen besichtigen. Dabei wurde ihnen deutlich, dass hier Menschen systematisch gedemütigt und misshandelt wurden, um ihnen den Willen zu brechen. Erschüttert waren sie auch über die Tatsache, dass in der Klosterkirche der Raum für die Gottesdienste der Gemeinde und die Räume, in denen die Häftlinge unter menschenunwürdigen Verhältnissen untergebracht waren, direkt nebeneinander lagen. Nicht nur die witterungsbedingte Kälte in der alten Kirche ließ die Jugendlichen und Lehrer frösteln. Beim Studium der Häftlingsakten wurden die Schülerinnen und Schüler sehr betroffen, weil viele Häftlinge aus ihren eigenen Heimatorten stammten. Den Abschluss bildete der Besuch der Dauerausstellung, in der es Stephan von Borstel gelungen ist, eine Einheit von historischen Ereignissen und künstlerischer Gestaltung darzustellen. Diese löste bei den Neuntklässlern individuelle Empfindungen, Gefühle und Assoziationen aus.