Schüler gestalten Gottesdienst zum Holocaust-Gedenktag
„Seid wachsam, steht fest im Glauben. Seid mutig und stark. Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Dieser Aufruf aus dem 1. Korintherbrief durchzog leitmotivisch den Gottesdienst anlässlich des nationalen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus, den die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10 im Religionsunterricht vorbereitet hatten. Es gelang ihnen, ihre Mitschülerinnen und Mitschüler aus dem Jahrgang 9 durch überzeugend vorgetragene Texte, Gebete und eigene Gedanken still und nachdenklich werden zu lassen. Die Zehntklässler stellten drei Menschen vor, die Opfer des Nationalsozialismus geworden sind: die aus Immenhausen stammende Ärztin Lilli Jahn, den Auschwitz-Überlebenden und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel und Marga Spiegel, die in Bad Hersfeld zur Schule ging und von der münsterländischen Bauernfamilie Aschoff versteckt wurde. „Ich zeige meine Hochachtung vor Frau Aschoff. Sie hat Menschen aufgenommen, obwohl sie um die Gefahr wusste. Sie hat aus reiner Nächstenliebe gehandelt“, so formulierte es Jacqueline Neudert, die in ihren Gedanken einen Bezug zur Bibelstelle herstellte. Schulleiter Jörg Hapke erwähnte am Ende des Gottesdienstes die aktuellen Terroranschläge und rief dazu auf, die Mitmenschlichkeit in unserer Gesellschaft zu verteidigen. „Lasst uns alle dafür einstehen, dass nie wieder Unrecht geschieht.“ Musikalisch wurde der Gottesdienst von Björn Wunsch (Jg. 9) gestaltet. Er spielte auf seinem Akkordeon ein Stück von Tschaikowsky, ein jüdisches Schlaflied sowie eine russische Melodie. Am Ende des Gottesdienstes verließen die Jugendlichen schweigend die Aula.