Auf den Spuren des Holocaust
Der Jahrgang 9 beschäftigte sich während der letzten Projektwoche mit dem Holocaust. Die Schülerinnen und Schüler besuchten die Gedenkstätte Breitenau in Guxhagen. Während einer Führung wurde ihnen die abwechslungsreiche Geschichte des ehemaligen Benediktinerklosters nähergebracht. Neben einer Besserungsanstalt für „arbeitsscheue“ Menschen und „verwahrloste“ Jugendliche waren hier in der Zeit des Nationalsozialismus zusätzlich zwei Lager eingerichtet worden: das Konzentrationslager Breitenau 1933-1934 und das Arbeitserziehungslager Breitenau 1940-1945. Die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler konnten den Appellplatz, den Duschraum und die Straf- sowie Isolierzellen besichtigen. Nicht nur die witterungsbedingte Kälte in der alten Kirche ließ die Jugendlichen sowie Lehrerinnen und Lehrer frösteln. Es wurde ihnen bewusst, dass hier Menschen systematisch gedemütigt und misshandelt wurden, um ihnen den Willen zu brechen. Zum Schluss hatten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, sich mit einigen Schicksalen anhand von Häftlingsakten auseinanderzusetzen.
Die Schicksale weiterer zu Unrecht verfolgten Menschen wurden bei einer Exkursion vertieft. Die Jugendlichen recherchierten anhand verlegter Stolpersteine in der Kasseler Innenstadt Biographien einiger Opfer des Nationalsozialismus. Stolpersteine sind im Boden eingelassene kleine Gedenktafeln, mit denen an das Schicksal der Opfer erinnert soll, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert oder vertrieben wurden. Einige Schülerinnen und Schüler reinigten mit Zahnbürsten und Reinigungsmitteln die Stolpersteine. „Jetzt sind die Stolpersteine wieder sauber und vorbeigehende Leute achten mehr darauf“, sagte Alex aus dem Jahrgang 9. Die Jugendlichen arbeiteten eine Präsentation zur Thematik aus. Ergebnisse wurden in der unteren Pausenhalle ausgestellt.